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April 2010 -
3 Tage Oberpfalz, Mainfranken und Böhmen


Drei Touren im April führten mich u.a. ans Felsentor bei Etterzhausen, ins Maintal und an die außerordentlich reizvolle Strecke Zatec - Plzen (Strela-Tal), wo derzeit wegen der Bauarbeiten südlich von Cheb einige Güterzüge umgeleitet werden.

Das Felsentor bei Etterzhausen, das in der Pfingstwoche 2010 wegen Instabilität der Felsen gesprengt wird, war schon mehrmals Fotoobjekt in den letzten Jahrzehnten. Für Abschiedsbilder - also in der verkehrsroten Ära - war ein Besuch vor Beginn der Bauvorbereitungen und zur vegetationslosen Zeit geplant. Als Besuchstermin bot sich nur der Morgen des 8. April für mich an - und der Bereich der Naabmündung war im Gegensatz zum Raum Schwandorf nebelfrei.
Da zwei sehr interessante Züge in Cham waren, erfolgte auf der Heimfahrt ein Abstecher ostwärts - aber sehr selbst ...

Nicht nur der kürzeste Bahntunnel im Netz der DB sondern auch der Einsatz von Zügen der DB Regio wird wegen der Übernahme durch "agilis" noch im Laufe des Jahres Geschichte sein.

Aus Regen kam ein Panzerzug, den wegen der Achslastbeschränkung auf der Waldbahn 214 016 von DB Regio Nürnberg bespannte. Die aus einer West-V 100 umgebaute Lok leistete bis in die Heimat Leervorspann. Die Sonne stand genau gleisachsig und nur dank Bildbearbeitung kann man überhaupt etwas erkennen.

185 362 mit einem der zahlreichen Güterzüge. Schon gegen 11 Uhr werden die Gleise im tiefen Einschnitt wieder im Schatten liegen.

Der Streckenverlauf zwischen dem Felsentor und dem Hp Etterzhausen ist geprägt durch tiefe Einschnitte im Juragestein. An einigen Stellen wie am Aufnahmeort muss die Strecke jedoch Einschnitte auf Dämmen überqueren.

Da 614 005/006, einer der beiden letzten einsatzfähigen Züge der Baureihe, aus Schwandorf gemeldet wurde, fuhr ich gleich nach dem ICE nach Pösing am Regen. Die vor über einem Jahr aus dem Plandienst ausgeschiedenen 614 waren im Frühjahr häufig als 610-Ersatz mit dem Mittagszugpaar nach Cham eingesetzt.

Am Vortag kam die Meldung, dass 221 136 der EGP zum Bauzugdienst nach Cham überführt wurde. Tatsächlich war sie in der Mittagszeit auf der Waldmünchner Nebenbahn südlich Geigant mit Schotterwagen auf der Rückfahrt von Gleisbauarbeiten.

Am 27.04. war laut Wetterfilm der Tagesschau in Nordbayern kaum mit Wolken zu rechnen. Entsprechend sonnig war der Morgen und ich erfuhr vor Ort, dass noch ein zweiter Güterzug gegen 11 Uhr in Schlüsselfeld ankommen und dann gleich der zur Entladung hier weilende erste Übergabezug leer zurückfahren sollte. Nebenbahn ist doch immer interessanter als die eigentlich eingeplanten E-Loks im unterfränkischen Regionalverkehr. Doch leider kippte das Wetter am späten Vormittag und ich erwischte nur einen Teil der vorgesehenen Züge mit Sonne.
294 750 mit dem zweiten Übergabezug des Tages nach Schlüsselfeld, wie der erste mit Stahlrollen beladen, zwischen Frensdorf und Wingersdorf.

Bei Geschwindigkeiten zwischen 10 und 30 km/h konnten in Ruhe Motive ausgewählt werden, die auch bei Streiflicht gut rüberkommen, wie hier nahe Steppach-Pommersfelden.

Die in der heimischen Oberpfalz bei der früheren PFA hergestellten "PUMA"-Wagen werden wohl mit Umstellung auf Triebwagen nach nur gut 10 Jahren ausgemustert werden. Nachschuss auf einen RE aus Nürnberg bei Rottendorf

Wegen der verspäteten Zulassung der neuen Triebwagen der BR 440 mietet DB Regio derzeit "Dispoloks" der BR 185 bei MRCE an und setzt die im DB-Nahverkehr einmaligen schwarzen Loks mit RE nach Frankfurt ein. Bei Retzbach-Zellingen entstand die Aufnahme übder den Main hinweg.

Nur ein Teil der RE Würzburg - Frankfurt fuhr mit den schwarzen 185. Enttäuscht war ich, als am Motiv bei Karlstadt eine 146 kam, wenngleich es sich um eine nur in geringer Stückzahl beschaffte Baureihe handelt.

Güterzüge fahren östlich von Gemünden teilweise im Blockabstand - für die Homepage habe ich Dispo-ES 64 U2 064 der Wiener Localbahn bei Gambach ausgesucht.

Auf die letzte Tour am nächsten Tag habe ich mich schon seit Wochen gefreut: Die CD-Strecke 160 von Plzen nach Zatec (-Most/-Chomutov), auf der nur spärlicher Personenverkehr mit Triebwagen stattfindet, wird während der Bauarbeiten zwischen Cheb und Plzen auch von einigen Umleiter-Güterzügen genutzt. Die Quellwolken vom Vormittag fielen rasch wieder zusammen und bis auf ein ausgefallenes Kohlezugpaar hatten "awp" und ich einen perfekten Fototag.
Überraschung des Vormittags war eine Sonderleistung mit Betonsteinen Richtung Plzen. Das 742-Doppel mit 206 an der Spitze fuhr in Zihle zur Kreuzung auf ein Nebengleis

Nur wenig später folgte 742 357 mit Pn 67741 Cheb-Plzen. Der Lokschuppen in Mladotice erinnert an die Vergangenheit als Abzweigbahnhof nach Rakovnik.

Nun wurde auf den Tunnel nördlich von Horni Hradiste Quartier bezogen. Beim Warten auf die beiden planmäßigen Kohlezüge nach Plzen fuhren zwei nicht fotografierbare Güterzüge aus der Gegenrichtung unter uns durch und von Norden kam 854 028 als Os.

Nach fast drei Stunden Wartezeit kam endlich ein Kohlezug mit 742 300 und 349 an der Spitze und zwei nicht erkennbaren Schiebeloks. Der andere Zug mit Plandurchfahrt eine Stunde vorher entfiel zu unserer großen Enttäuschung.

An der Strecke weiß man nie, ob noch ein Zug dazwischen kommt. So kam uns nach 10 Minuten, auf dem Rückweg zum Auto, an der Südseite des Tunnels ein Schotter-Leerzug der OKD entgegen. Auch dieser Zug hatte an Spitze und Schluss zwei Päärchen, am Zugende schob 740 426.

Hier nochmal der ganze Zug, der in Mladotice auf Überholung und Kreuzung raus ging, südlich Potvorov. Der etwa in dieser Trasse planmäßige Kohle-Leerzug entfiel an diesem Tag.

Die nächsten Bilder entstanden alle ebenfalls im Bereich der Kurve - eine faszinierende Motivvielfalt auf 300 Metern ! Als erstes ein "finster dreinblickender" 854 als Os nach Zihle.

Von Norden folgte die "Übergabe" mit 742 397 und einem Güterzugbegleitwagen. Mn 86710 ist den ganzen Tag mit mehreren Rangierhalten zwischen Most und Plzen (155 km) unterwegs und bedient ab Blatno noch die Nebenbahn.

Zum Abschluss noch ein 843 als Schnellzug Plzen - Chomutov (R 926). Der Schnellzug ist bei einer Höchstgeschwindigkeit von 60-80 km/h zwar nicht schnell, ist aber Fernverkehr zwischen zwei Bezirken, die ansonsten selbst den Nahverkehr in ihren Bereichen bestellen.